FAB CE (Functional Airspace Block Central Europe) bringt kürzere Flugstrecken und eine Reduzierung der CO2 Emissionen
Mit dem europaweiten Inkrafttreten der Functional Airspace Blocks (FAB) Anfang Dezember wurde ein bedeutender Meilenstein zur Umsetzung von Single European Sky (SES) erreicht. Die europäische Kommission wurde Anfang Dezember fristgerecht über die Erfüllung der Voraussetzungen zur Etablierung des zentraleuropäischen Luftraumblockes (FAB CE), zu dem auch Österreich mit Austro Control gehört, informiert. Eine optimierte Luftraumstruktur mit kürzeren Streckenführungen bedeutet Zeitersparnis, verringert den Treibstoffverbrauch und reduziert schädliche Emissionen für die Umwelt.
FAB CE ist die gemeinsame Initiative von sieben Staaten und Flugsicherungen zur Etablierung eines gemeinsamen Luftraumblocks in Zentral-Europa im Rahmen von Single European Sky. Beteiligt sind neben Österreich auch Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina.
Austro Control setzt Luftraumoptimierungen bereits um: Free Route-Luftraumkonzept seit Oktober 2012 in Kraft; FAB-weite Implementierung bis 2018 geplant
Unter einem Free Route-Luftraum versteht man einen Bereich innerhalb dessen der Luftraumnutzer frei eine Route zwischen (vordefinierten) Ein- und Ausflugpunkten wählen darf. Das verkürzt zusätzlich die Flugwege und erhöht die Flugeffizienz. Innerhalb von FAB CE sind Austro Control (seit 18. Oktober 2012) und Croatia Control die ersten beiden Flugsicherungen, die die erste Stufe von Free Route umgesetzt haben. Free Route wird im FAB CE stufenweise implementiert. Vorerst auf die Nachtstunden beschränkt, soll bis 2018 im gesamten FAB CE ein grenzüberschreitender und rund um die Uhr zur Verfügung stehender Free Route-Luftraum implementiert sein.
Konkret bedeutet das für den österreichischen Luftraum, dass bereits jetzt 46 Flüge pro Tag diese direkten Routen nutzen können. Insgesamt ergibt das täglich um rund 290 km kürzere Flugstrecken, 20 Minuten weniger an Flugzeit und einen um 3 Tonnen reduzierten CO2 Ausstoß. Mit Ende 2014 soll Free Route im österreichischen Luftraum rund um die Uhr und bis Ende 2018 im gesamten FAB CE Raum zur Verfügung stehen.
FAB CE: Optimierter Luftraum zum Nutzen von Airlines und Passagieren
Durch die Umsetzung des FAB CE Airspace Plans ergibt sich bis 2015 eine Verkürzung der Flugrouten um 4 Millionen Kilometer. Mit der erfolgreichen Implementierung des Free Route-Luftraumkonzepts wird dieser Wert bis 2018 auf 14,7 Millionen Kilometer gesteigert. Die CO2 Emmissionen werden im Sinne der Umwelt bis 2015 um rund 45.000 Tonnen und bis 2018 um 162.000 Tonnen reduziert.
Erreicht werden diese Einsparungen insbesondere durch ein optimiertes Routennetzwerk mit über 70 neuen Verbesserungsmaßnahmen (z.B. optimierte Routenführungen innerhalb des FAB, Begradigung von Strecken) und die FAB-weite Implementierung des Free Route Luftraumkonzepts bis 2018.
FAB CE Luftraum: Pünktlichkeit verbessert
Durch die erfolgreiche Umsetzung der geplanten Optimierungsmaßnahmen wird die Pünktlichkeit im FAB CE Luftraum bis 2014 um 16 % erhöht. In Punkto Pünktlichkeit sind die FAB CE Staaten damit sehr gut unterwegs. Österreich wird den im Rahmen von Single European Sky vorgebenen Verspätungswert von 0,23 Minuten für die erste Referenzperiode punktgenau erreichen, aktuell liegt Austro Control mit 0,16 Minuten sogar darunter.
FAB CE ist auf einem sehr guten Weg, wie auch der europäische Netzwerkmanager (Eurocontrol) im Rahmen des Konsultationsprozesses der Europäischen Kommission bestätigt hat: Der von FAB CE eingeschlagene Weg zur Luftraumoptimierung ist der Richtige. Vor allem die Bereiche Kapazität und Umwelt werden besonders angemessen berücksichtigt und die damit verbundene Absicht im Rahmen von Single European Sky exakt erfüllt. Verspätungen werden reduziert und die Flugeffizienz wird in Abstimmung mit dem Netzwerkmanager kontinuierlich verbessert. Die erreichten Verbesserungen gehen weit über die definierten Ziele hinaus.