Komplexe Wettersituationen stellen für die Flugsicherung eine besondere Herausforderung dar. Das können etwa Sommergewitter oder schwere Reinluftturbulenzen (Turbulenzen in Bereichen ohne sichtbare Wetterphänomene) sein.
Auf europäischer Ebene sollen jetzt im Rahmen des Netzwerkmanagements Verfahren entwickelt werden, die es Flugsicherungen erlauben, auf derartige Wettersituationen einheitlich zu reagieren. Das Ziel ist eine europaweite Koordination und ein verbesserter Umgang mit komplexen Wettersituationen. Dazu gehören u.a. Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens, wenn schwerwiegende Wettersituationen zu einer potentiellen Kapazitätseinschränkung führen können.
Die noch bis 30. September 2012 getesteten Verfahren zielen auf weitere Verbesserungen in Bezug auf die Kapazitätsplanung sowie die Zusammenarbeit der Bereiche Air Traffic Management, MET und dem europäischen Netzwerkmanagement in Brüssel ab. Hauptbestandteil sind umfangreiche meteorologische Daten, die von der jeweiligen örtlichen Meteorologie über das Netzwerkmanagement mit den teilnehmenden Flugsicherungen europaweit geteilt werden.
Die derzeit in der Überflugskontrolle Wien (Area Control Centre ACC) angewandten Verfahren zur angemessene Reduktion des Verkehrsaufkommens bei komplexen Wettersituationen sowie die von der MET zur Verfügung gestellten Produkte gelten in Europa als beispielhaft und dienen als Vorbild für andere europäische Flugsicherungen.
Von der MET wird gerade jetzt eine Verifikationsverfahren entwickelt, mit dem die Prognosen nach der Gewittersaison objektiv evaluiert werden können. Mit diesen Ergebnissen sowie den Erkenntnissen aus einem gemeinsamen De-briefing zwischen ATM und MET werden dann die Verfahren weiter optimiert, die dann in der konvektiven Saison 2013 zum Einsatz kommen sollen.